Tour de Energie oder Tour der Leiden

Vorgeschichte

 

Ich weiß nicht mehr genau wann, da fragte der Günter Pippert von der Andreas Klosterbrauerei aus Eschwege, ob ich nicht Lust hätte, bei der „Tour de Energie“ (Asphaltlutscher-Rennen) in Göttingen im AKE Team mit zu fahren.

So spontan, wie ich immer bin, habe ich gleich zugesagt.

Der Günter sagte noch, ich bräuchte mich um nichts zu kümmern, ich hätte bei ihm ein „Inklusiv-Paket“ gebucht.

„Okay“, sagte ich mir, „das ist ja prima“.

 

Der Renntag rückte näher und ich fragte Günter: „Fahren wir 50 km oder 100 km und wer ist denn alles dabei“?

Die erste Antwort war: „Natürlich fahren wir die 100 km mit rund 1.000 Höhenmeter einschließlich Bergsprintwertung hoch zum „Hohen Hagen“.

Schluck, positives Mine, cooler Spruch dazu „Da mach ich euch alle platt“.

„Und wer fährt im AKE-Team alles mit“?

 

Da ist die Heike Geiß, Sabrina Gundlach, Imke Reinhardt und die Anna Riethmüller, sowie der Andreas Galle, Armin Gaßmann, Joachim Gebhardt, Robertto Huck, Günter Pippert, Philipp Rauschenberg, Dirk Reinhardt, Sascha Müller, Thomas Rode, Lars Rohmund, Lothar Schill, Matthias Steube und Thorsten Weinmann mit dabei.

26. April Renntag

 

Wettervorhersage für heute: bis 11 Uhr bewölkt und stellenweise Regen, ab 11 Uhr Regenschauern und Gewitter, aber um die 18 Grad warm.

Also wird kurz gefahren und Regenjacke im Trikot mitgenommen.

Starterpaket vom Günter bekommen, Startnummer an den Lenker, Startnummer auf den Rücken vom Trikot, Transponder an den Fuß und noch schnell ein Gruppenfoto mit der gesamten Bande und es kann langsam losgehen.

Äh - Startnummer 55, was ist das denn für ein Startblock? Wir starten in A ganz vorne, wieder ein Schluck.

Also mach ich mich mit den anderen auf in den Startblock A, aber ganz nach hinten und ganz rechts.

10:50 Uhr fällt der Startschuss bei Sonnenschein und der Block kommt in Bewegung.

Irgendwie fühl ich mich nicht so richtig wohl unter diesen Horden von Aspaltlutschern.

Das dicht an dicht fahren mit den Rädern, wenn du es nicht gewohnt bis,t macht mich ganz kirre.

Somit bin ich Einzelkämpfer von Anfang bis zum Ende.

 

Die Strecke, die gefahren wird, ist sehr anspruchsvoll und führt von Göttingen über gut von Feuerwehr und Polizei abgesicherte Straßen erstmals bis nach Hann. Münden. Weiter ging es entlang  der Weser bis Hemeln. Von dort hoch über den Pflügeberg, wo auch bei Kilometer 50 die erste Verpflegungsstation war.

So jetzt frisch mit Bananen und Apfelschorle gestärkt bergab Richtung Dransfeld und dann zur Bergsprintwertung „Hoher Hagen“.

Was macht meine Zeit überhaupt? Mist, bin ich weit zurück und meine angesagte Zeit hochgerechnet auf die nächsten 50 km mind. 4, wenn nicht sogar 4:30 Stunden Gesamtzeit. Aber es geht auch nicht schneller. Entweder habe ich einen schlechten Tag erwischt oder ich hab nicht gut trainiert oder bin einfach zu alt für so einen Mist.

Aufgeben gibt‘s für einen Zimbo auf keinen Fall.

So jetzt erst mal den Bergsprint meistern.

 

In Dransfeld durch den Startbogen, kleines Kettenblatt vorne und Feuer frei. Läuft ganz gut, habe sogar einige wenn nicht sogar 5 oder 6 andere überholt und fahre nach 14:43:9 Minuten (Günter vor mir mit 14:43:6) durch den Zielbogen.

Ich sehe Licht am Ende des Tunnels, ich sehe Göttingen und die Moral steigt ein bisschen.

Nach 4 Stunden und 26 Minuten fahre ich total kaputt aber glücklich durchs Ziel.

Das ist auf der 100-km-Strecke in meiner Altersklasse der 396. Platz und 1671. Gesamtplatz.

Die letzten Mohikaner im Ziel. Lars Rohmund und der Alte Mann
Die letzten Mohikaner im Ziel. Lars Rohmund und der Alte Mann

Auf zur Pasta-Party und den Rest vom Team wieder getroffen.


Danke Günter für den so entspannten Sonntag. Zehnmal besser als auf dem Sofa zu liegen.

 

Schöne Grüße vom Alten Mann.

 

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